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Chinchilla-Arten: Alles Wichtige über Besonderheiten und Unterschiede der verschiedenen Arten

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 18.09.2021 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Die Familie der Chinchillas (Lateinische Bezeichnung: Chinchillidae) gehört zur Ordnung der Nagetiere und umfasst drei Gattungen mit insgesamt sieben Arten. Wenn von Chinchillas als Haustiere die Rede ist, sind damit üblicherweise allerdings nur die sogenannten Eigentlichen Chinchillas (Lateinische Bezeichnung: Chinchilla) gemeint.

Inhaltsübersicht

Eigentliche Chinchillas (Chinchilla)

Die Gattung der Eigentlichen Chinchillas, die aus zwei Arten besteht, wollen wir im folgenden Abschnitt genauer vorstellen.

Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla lanigera)

Das Langschwanz-Chinchilla stammt aus Chile. In den felsigen Gebirgsregionen der Anden kommen sie dort auf Höhen von bis zu 4000 Metern vor. Diese Chinchilla-Art besitzt eine Kopf-Rumpf-Länge von 23 bis 38 Zentimeter und wird etwa 0,5 Kilogramm (Männchen) bis 0,8 Kilogramm (Weibchen) schwer. Ein besonderes Merkmal und entscheidend für die Namensgebung dieser Chinchillas ist der bis zu 15 Zentimeter lange, buschige Schwanz.

Kurzschwanz-Chinchilla (Chinchilla chinchilla / Chinchilla brevicaudata)

Allgemein kann man sagen, dass sich Kurzschwanz-Chinchillas äußerlich nur sehr wenig von den Langschwanz-Chinchillas unterscheiden. Die Hauptunterschiede bestehen aus dem im Vergleich etwa 4 Zentimeter kürzeren Schwanz, der bei dieser Chinchilla-Art nur bis zu 10 Zentimeter lang wird, und der etwas größeren Kopf-Rumpf-Länge von 30 bis 38 Zentimetern. Kurzschwanz-Chinchillas kamen ursprünglich in Süd-Peru, West-Bolivien, Nord-Chile und dem nord-westlichen Agentinien in den Gebirgszügen der Anden vor.

Hasenmäuse (Lagidium)

Die Gattung der Hasenmäuse umfasst vier Arten. Allen gemeinsam ist das charakteristische Aussehen, das an ein Kaninchen nur mit einem längeren Schwanz erinnert.

Peruanische Hasenmaus (Lagidium peruanum)

Die Peruanische Hasenmaus kommt in der Natur vor allem in Peru und dem Norden Chiles vor und bewohnt dort hauptsächlich das Hochgebirge mit einer Höhe von bis zu 5000 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Chinchilla-Art wird etwa 30 bis 45 Zentimeter groß und erreicht ein Gewicht von etwa 1 bis 1,5 Kilogramm. Besonders auffällig ist der buschige Schwanz, der fast so lang ist, wie der ganze Körper.

Cuvier-Hasenmaus (Lagidium viscacia)

Diese Chinchilla-Art aus der Gattung der Hasenmäuse ist in freier Wildbahn im Westen Argentiniens, Zentral-Bolivien, Zentral-Chile und im südlichen Peru anzutreffen und bewohnt dort die felsigen Gebirgsregionen in einer Höhe von etwa 700 bis 5100 Metern. Die Cuvier-Hasenmaus mit ihrem ebenfalls typischen kaninchenähnlichem Aussehen wird bis zu 3 Kilogramm schwer und ist derzeit nicht gefährdet.

Südliche Hasenmaus (Lagidium wolffsohni)

Die Südliche Hasenmaus ist eine inzwischen vom Aussterben bedrohte Chinchilla-Art, die im Süd-Westen Argentiniens und den angrenzenden Gebieten Chiles beheimatet ist. Dort bewohnen die Tiere die Gebirgszüge in einer Höhe von bis zu 4000 Metern.

Ecuadorianisches Bergvicacha (Lagidium ahuacaense)

Das im Süden Ecuadors beheimatete Bergvicacha wurde erst im Jahr 2005 entdeckt und ist stark vom Aussterben bedroht. Es ist nur eine einzige Population bekannt, die aus lediglich wenigen Dutzend verbleibenden Tieren besteht. Verlässliche Aussagen zu Körpermaßen und Gewicht sind schwierig, denn es wurde bisher nur ein Exemplar gefangen und vermessen. Die Kopf-Rumpf-Länge betrug etwa 40 Zentimeter, der Schwanz war ebenfalls etwa 40 Zentimeter lang und das Tier wog zirka 2 Kilogramm.

Viscacha (Lagostomus)

Die Gattung der Viscacha ist eng mit der Gattung der Hasenmäuse verwandt. Eine Abgrenzung findet hauptsächlich aufgrund des unterschiedlichen Aussehens statt. Diese Chinchilla-Gattung besteht nur aus einer Art – den Flachland-Vicacha.

Flachland-Vicacha (Lagostomus maximus)

Charakteristisch für das Flachland-Vicacha ist sein stämmig gebauter, kräftiger Körper und der wuchtige Kopf. Die in Südamerika beheimateten Nagetiere können eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 66 Zentimeter erreichen. Ausgewachsene Tiere können bis zu 8 Kilogramm wiegen, wobei Weibchen mit einem Gewicht von 2 bis 4,5 Kilogramm deutlich kleiner als die Männchen (5 bis 8 Kilogramm) sind.

Ausgestorbene Chinchilla-Arten

Neben den oben genannten Kurzschwanz- und Langschwanz-Chinchillas gab es noch eine dritte Chinchilla-Art in der Gattung der Eigentlichen Chinchillas – das Königschinchilla.

Königschinchilla

Hierbei handelte es sich um die größte Art unter den Eigentlichen Chinchillas, denn das Königschinchilla konnte eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 40 cm erreichen. Weitere Merkmale waren die abgerundeten Ohren, die zirka 4 Zentimeter lang waren, die Schwanzlänge von ungefähr 7 Zentimeter sowie das weiche und hellblaue Fell, das auf der Bauchseite weiß war. Das Königschinchilla gilt heute leider als ausgestorben.

Häufige Fragen zum Thema Chinchilla-Arten

Die folgenden Fragen begegnen uns immer wieder, wenn es um Chinchilla-Arten geht.

Wie heißen die drei Gattungen der Chinchillas?

Die Familie der Chinchillas (Lateinische Bezeichnung: Chinchillidae) kann in drei Gattungen unterteilt werden.

  1. Eigentliche Chinchillas (Chinchilla)
  2. Hasenmäuse (Lagidium)
  3. Viscacha (Lagostomus)

Wie viele Chinchilla-Arten gibt es?

Insgesamt gibt es heute noch sieben verschiedene Arten von Chinchillas, die den drei Gattungen angehören. Zur Gattung der als Haustiere gehaltenen Eigentlichen Chinchillas gehören die beiden Arten Kurzschwanz-Chinchilla und Langschwanz-Chinchilla. Die Gattung der nur wild lebenden Hasenmäuse besteht aus den vier Arten Peruanische Hasenmaus, Cuvier-Hasenmaus, Südliche Hasenmaus und Ecuador-Bergviscacha. Zur dritten Gattung der Viscacha wiederum gehört nur eine einzige Art: Das Flachland-Viscacha.

Welche Chinchilla-Art kann man als Haustier halten?

Wird von Chinchillas als Haustiere gesprochen, dann ist damit üblicherweise die Gattung der Eigentlichen Chinchillas gemeint. Innerhalb dieser Gattung unterscheidet man die beiden Arten Kurzschwanz-Chinchilla und Langschwanz-Chinchilla, die beide sehr populäre Haustiere darstellen.

Worin unterscheiden sich die Chinchilla-Arten?

Die beiden Chinchilla-Arten der Gattung Eigentliche Chinchillas (Latein: Chinchilla) unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem Äußeren. Kurzschwanz-Chinchillas haben nicht nur einen kürzeren Schwanz, sondern auch noch kleinere Ohren. Dafür werden sie etwas größer und wirken etwas kräftiger als Langschwanz-Chinchillas. Diese wiederum sind etwas kleiner und zierlicher und verfügen über einen etwas dünneren aber dafür längeren Schwanz. Allgemein sind die optischen Unterschiede aber relativ gering und für Laien oft nicht so einfach zu unterscheiden.