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Chinchilla – Ernährung und Futter

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 18.01.2022 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Es gibt vieles, was man bei der Chinchilla-Ernährung falsch machen kann. Damit dir das nicht passiert, kannst du dich hier ausführlich darüber informieren, welches Futter für Chinchillas geeignet ist und welches eher vermieden werden sollte und dir außerdem wertvolle Tipps zum Thema Futterumstellung holen. Um deinen Lieblingen auch genügend Abwechslung bieten zu können, findest du Anregungen, wie du eigene Futtermischungen kreieren kannst.

Inhaltsübersicht

Was dürfen Chinchillas fressen?

Heu ist mit das wichtigste Futtermittel überhaupt. Du solltest dafür sorgen, dass den Nagern dieses immer zur Verfügung steht. Da es aus vielen Rohfasern besteht, hält es den Darm der Tiere gesund, nützt aber auch dem natürlichen Zahnabrieb und enthält sehr viele Vitamine und Mineralien. Wenn du einen großen Garten hast, kannst du Heu selbst herstellen, ansonsten solltest du darauf achten, welches Heu deine Lieblinge am liebsten fressen.

Ergänzt wird der Chinchilla-Speiseplan durch getrocknete Kräuter, Blüten und Blätter. Von diesen sollten die Tiere jeden Tag bekommen. Am Anfang sollten Chinchillas aber langsam an die wechselnden Kräuter gewöhnt werden. Erst später kannst du verschiedene Kräuter miteinander mischen und diese dann anbieten.

Du kannst deinen Lieblingen allerdings auch frische Sachen anbieten, aber nicht zu oft und auch nur durch eine langsame Gewöhnung. Gerade im Sommer solltest du tägliches frisches Grünzeug für deine Chinchillas sammeln, hauptsächlich Gräser, Kräuter, Blätter und Blüten.

Hin und wieder sind Obst und Gemüse okay, allerdings nur dann, wenn die Nager keinen Durchfall davon bekommen. Wenn deine Chinchillas Möhren, Pastinaken, Fenchel und Petersilienwurzel ohne Probleme vertragen, spricht nichts dagegen, dieses selten und in kleinen Mengen zu verfüttern.

Pellets gehören ebenfalls zu eine abwechslungsreichen Ernährung dazu, aber eher notgedrungen. Da es in Deutschland für Chinchillas meistens nicht genügend Pflanzen gibt, durch welche der Vitamin- und Nährstoffbedarf gedeckt werden kann, muss man unter Umständen getrocknete Pellets anbieten. Viel besser sind aber getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten, denn Pellets enthalten meistens Melasse, Zucker und Getreide, welches die Tiere eigentlich nicht essen sollten, um Krankheiten zu vermeiden.

Zweige sind wichtig, damit Chinchillas ihre Zähne abnutzen können. Diese sollten aber getrocknet sein und vorher gut gesäubert werden. Gespritzte Äste sollten vermieden werden.

Was dürfen Chinchillas NICHT fressen?

Die im Zoohandel angebotenen Nagerstangen, Drops und andere Leckerlis sind in der Regel ungeeignet und die Nagetiere reagieren mitunter sehr empfindlich auf die darin enthaltenen Zusätze. Stärke können Chinchillas eher schlecht verdauen und im schlimmsten Fall kommt es zu einer ernsthaften Erkrankung der Tiere.

Wie bereits erwähnt, sollten auch Obst und Gemüse nicht zu häufig verfüttert werden und nur dann hin und wieder auf dem Speiseplan stehen, wenn deine Lieblinge sie gut vertragen. Ebenfalls vermieden werden sollten Salzlecksteine, denn über das gesunde Futter bekommen Chinchillas genügend Salze und Mineralien. Bei einer artgerechten und vitaminreichen Ernährung kann auch auf andere Futterzusätze verzichtet werden.

Futterliste für Chinchillas

Hier findest du eine Futterliste, die sich für die gesunde Ernährung bei Chinchillas bestens eignet:

Kräuter und Blüten

  • Brennnesselkraut
  • Dill
  • Disteln
  • Sonnenhut
  • Echinacea
  • Gänseblümchen
  • Hibiskusblüten
  • Kamille
  • Kornbluemnblüten
  • Löwenzahn
  • Liebstöckel
  • Luzerne
  • Malve
  • Melisse
  • Oregano
  • Rosenblüten
  • Ringelblumenblüten
  • Scharfgabenblüten
  • Sonnenblumenblüten
  • Spitzwegerich
  • Topinamur

Zweige und Blätter

  • Apfelbaum
  • Birke
  • Birnenbaum
  • Erle
  • Haselnussstrauch
  • Heidelbeerstrauch
  • Johannisbeerstrauch
  • Linde
  • Pappel
  • Apfelblätter
  • Johannsibeerblätter
  • Birnenblätter
  • Kirschblätter
  • Brombeerblätter
  • Erdbeerblätter
  • Birkenblätter
  • Haselnussblätter
  • Buchenblätter
  • Weidenblätter
  • Pappelblätter
  • Himbeerblätter
  • Lindenblätter
  • Pfefferminzblätter

Früchte

  • Möhren
  • Sellerie
  • Fenchel
  • Pastinaken
  • Hagebutte
  • Apfel

Eigene Futtermischungen herstellen

Wenn du deine Chinchillas schon an verschiedenste Kräuter einzeln gewöhnt hast, kannst du auch eigene Futtermischungen herstellen. Das sorgt für Abwechslung und dafür, dass die Tiere alle notwendigen Vitamine und Nährstoffe erhalten. Wenn du nicht selbst alle Kräuter hast, kannst du auch in einer Apotheke oder im Reformhaus fragen, ob sie dir die entsprechenden Zutaten mischen.

Besonders lecker ist beispielsweise eine Mischung aus 125 g Kamille, 100 g Gänseblümchen, 100 g Rosenblüten, 75 g Löwenzahn, 50 g Brennnessel, 50 g Salbei, 25 g Schafgarbe, 50 g Hagebutte und 50 g Pfefferminze.

Futterumstellung

Chinchillas sind dafür bekannt, eine sehr empfindliche Darmflora zu haben. Eine Futterumstellung sollte deswegen immer nur langsam erfolgen. Wenn man das Chinchilla nach Hause geholt hat, muss man es langsam an die anderen Pellets beziehungsweise die andere Fütterung gewöhnen. Besonders gut ist es da, wenn man eine Tüte der bisher gefütterten Pellets vom Züchter mitbekommt und diese langsam durch andere Pellets ersetzen kann.

Am Anfang solltest du das gewohnte und das neue Futter miteinander mischen. Zunächst solltest du nur zu etwa 20% das neue Futter untermischen, in der zweiten Woche 30%, in der dritten Woche 40% und so weiter. Nach einigen Wochen kannst du dem Chinchilla dann zu 100% das neue Futter anbieten. Behalte aber gerade in den Wochen der Futterumstellung den Kot des Chinchilla im Auge, denn so kannst du Probleme bei der Futterumstellung schnell erkennen und entsprechend reagieren.