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Chinchillas – Alles Wichtige zur artgerechten Haltung und Pflege

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 18.01.2022 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Die Haltung von Chinchillas sollte möglichst artgerecht erfolgen, denn nur so ist gewährleistet, dass es den Tieren auch als Haustiere an nichts fehlt. Gute Haltungsbedingungen haben einen sehr großen Einfluss auf die Gesundheit der Nager und tragen somit entscheidend zu einem möglichst langem Leben bei. Außerdem macht es viel mehr Spaß, das Verhalten der flauschigen Mitbewohner zu beobachten, wenn es ihnen gut geht weil sie richtig gepflegt werden.

Inhaltsübersicht

Richtige Unterkunft

Chinchillas sind nicht nur gute Kletterer, sondern auch Springer. Der Käfig sollte deswegen höher als breit sein und zudem genügend Platz bieten. Die Empfehlung der Experten lautet deshalb, dass jedem Tier mindestens ein Kubikmeter an Platz zur Verfügung stehen sollte. Mindestens ebenso wichtig ist, dass Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden und der Käfig richtig eingerichtet ist. Doch ganz egal, wie groß das Gehege ist, Chinchillas sollten regelmäßig zusätzlichen Auslauf erhalten.

Fütterung und Reinigung

Das Chinchilla kann sich nur dann wohl fühlen, wenn es regelmäßig gereinigt wird. Jeden Tag sollten die Pipi-Ecken gereinigt werden, die Grundreinigung des Käfigs sollte etwa alle sieben Tage erfolgen. Je nachdem, wie groß der Käfig ist und wie viele Chinchillas man zusammenhält, kann es auch sein, dass der Käfig öfters gereinigt werden muss.

Es sollte aber nicht nur der Käfig gereinigt werden, sondern auch der Futternapf, das Sandbad, die Sitzbretter und die Trinkflasche. Gerade im Sommer können sich sonst sehr schnell Keime bilden. Wenn die Bretter im Käfig sehr verschmutzt sind, sollte man sie durch neue ersetzen.

Im Zoohandel gibt es einige Mittel, die man als Desinfektionsspray nutzen kann. Achte vor dem Kauf aber darauf, dass diese Mittel nicht giftig für die Tiere sind. Aggressive Reinigungsmittel solltest du dringend vermeiden.

Chinchillas sollten jeden Tag frisches Wasser bekommen und täglich gefüttert werden. Neben Trockenfutter brauchen sie auch frische Vitamine, zum Beispiel durch getrocknete Kräuter und getrocknetes Gemüse. Heu sollten sie hingegen immer haben. Ausführlichere Informationen findest du in unserem Artikel zur artgerechten Chinchilla-Ernährung.

Chinchillas richtig herausnehmen

Gerade dann, wenn du das erste Mal ein Chinchilla hast, ist es nicht einfach, den richtigen Griff, mit dem du das Tier hoch nehmen kannst, zu finden. Da die Rippen bei Chinchillas sehr schnell brechen können, solltest du deine Lieblinge nicht am Körper fassen. Viel besser ist es da, wenn man die Tiere an der Schwanzwurzel greift und so den Griff von unten her stabilisiert.

Das erfordert aber einiges an Übung und man sollte nicht zu schnell aufgeben. Tägliches Üben ist dabei sehr wichtig, damit sich ein vertrauensvolles Verhältnis entwickeln kann.

Chinchillas und andere Tiere

Normalerweise ist es kein Problem, Chinchillas mit anderen Tieren zu halten. Da sie in freier Natur aber oft von Vögeln gegriffen werden, sollte man sie am besten nicht zusammen mit Vögeln halten. Das Gezwitscher könnte ein großes Maß an Stress hervorrufen und dafür sorgen, dass sich deine pelzigen Mitbewohner nicht mehr wohl fühlen.

Bei Hunden, Katzen, Zwergkaninchen oder Meerschweinchen gibt es normalerweise keine Probleme. Allerdings sollte man die Tiere niemals unbeaufsichtigt zusammenführen! Jedes Tier kann anders reagieren und wenn sie sich untereinander nicht vertragen, dann sollte man darauf Rücksicht nehmen.

Umgebung

Am wohlsten fühlen sich Chinchillas bei Temperaturen zwischen 15 und 21 Grad. Für den Sommer kann deswegen eine Klimaanlage im Chinchilla-Zimmer sehr sinnvoll sein. Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung können dden Tieren schaden und sollten vermieden werden.

Da Chinchillas keine Einzeltiere sind, solltest du immer mindestens zwei Chinchillas zusammenhalten. Wenn kein Nachwuchs erwünscht ist, solltest du besser zwei gleichgeschlechtliche Tiere nehmen, die aus dem gleichen Wurf stammen.

Verhalten der Tiere

Bevor du dich für Chinchillas als Haustiere entscheidest, solltest du wissen, dass diese Tiere nacht- und dämmerungsaktiv sind. Für Berufstätige sind Chinchillas also ideale Haustiere, allerdings sollte dann abends auch die Zeit da sein, sich mit den Tieren zu beschäftigen. Wenn Chinchillas in ein liebevolles Zuhause kommen, dann können sie sehr zutraulich werden.

Außerdem haben Chinchillas einen sehr ausgeprägten Nagetrieb und man sollte alles, was nicht angenagt werden soll, während dem Auslauf in Sicherheit bringen. Chinchillas sind aber auch sehr intelligente Tiere, die ihren eigenen Kopf haben. Trotzdem lassen sie sich gerne an Hals und Bauch kraulen und springen auch mal auf Arm, Schulter, Beine und Kopf.

Chinchillasand

Chinchillas lieben es, zu baden und so Fellpflege zu betreiben. Da sie auch in freier Natur gerne ein Bad im Sand nehmen, sollte man diesen natürlichen Trieb auch in der Gefangenschaft aufrecht erhalten. Doch Chinchillasand ist nicht gleich Chinchillasand, denn es kann große Qualitätsunterschiede geben.

Daran erkennt man Qualitätssand

Chinchillas gelten als sehr reinliche Tiere, deswegen ist Sand, in dem sie baden können, unerlässlich. Doch man sollte beim Kauf auf einiges achten, denn immer häufiger findet man im Handel minderwertigen Sand. Wenn man zum Beispiel Vogelsand kauft, wird man nach sehr kurzer Zeit feststellen, dass sich dieses gar nicht zum Baden für Chinchillas eignet.

In diesem Sand geht das Fell der Tiere kaputt, weil es abbricht, sich Knoten bilden und es stumpf wird. Viel besser ist es, wenn man zum Beispiel Attapulgus kauft. Die Preise liegen beim Großhändler unter 3 Euro je Kilo. Es gibt aber auch Spanischen Sand, der sich ebenfalls für Chinchillas eignet, allerdings ist er um einiges günstiger als der echte Attapulgus. Die dritte Variante ist Blue Cloud. Auch dieser Chinchillasand ist bei vielen Haltern populär.

Um im Handel feststellen zu können, welcher Sand ungeignet ist, kann man etwas Sand befeuchten und ihn durchkneten. Wenn der Sand dann einfach Sand bleibt, eignet er sich nicht zum Baden für Chinchillas. Lässt er sich hingegen zu einer Kugel verkneten, dann hat man die richtige Wahl getroffen.

Hilfe bei staubigem Sandbad

Dass das Sandbad staubt, ist vollkommen normal. Besonders der qualitativ hochwertige Blue Cloud und der Attapulgus stauben sehr, bieten den Tieren dafür aber auch ein unbeschwertes Badevergnügen. Staub wischen ist deswegen sehr wichtig, wenn man Chinchillas als Haustiere hat.

Solltest du allergisch auf Staub reagieren, könntest du deinen Chinchillas während dem Auslauf in einer Katzentoilette das Baden ermöglichen. Dadurch wird weniger Staub aufgewirbelt.